»Eine große Geschichte von Menschen und ihrem Mut, ihrer Kraft und ihrer Unbeugsamkeit« Christine Westermann Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach
dem Reaktorunglück die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sie sich
mit Gleichgesinnten ein neues Leben auf. Mitten im Niemandsland, wo die
Vögel so laut rufen wie nirgends sonst und manchmal ein Toter auf einen
Plausch vorbeikommt. Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte
Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast
hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt Baba Dunja Briefe nach
Deutschland, an ihre Tochter. Doch dann kommen Fremde ins Dorf - und die
Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung. Voller Kraft und
Poesie, voller Herz und Witz lässt Alina Bronsky eine untergegangene
Welt wiederauferstehen und erzählt die Geschichte einer
außergewöhnlichen Frau, die im hohen Alter ihr selbstbestimmtes Paradies
findet. Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg/Russland,
lebt seit den Neunzigerjahren in Deutschland. Ihr Debütroman
»Scherbenpark« wurde zum Bestseller und fürs Kino verfilmt. »Baba Dunjas
letzte Liebe« wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert und ein
großer Publikumserfolg. 2019 erschien ihr letzter Roman »Der Zopf meiner
Großmutter«, der ebenfalls wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste
stand.
"Ich muss mir den ganzen Tag euer Geschrei anhören: 'Das gehört mir,
das gehört mir!' Es gibt keinen Frieden hier, weil ihr euch ewig
streitet. Das kann nicht so weitergehen." Auf einer Insel im
Regenbogensee streiten sich drei Frösche. Ständig und jeden Tag zanken
und zetern sie. Einer dicken Kröte geht der ewige Streit in der
Nachbarschaft auf die Nerven. Doch dann kommt eine große Flut und zwingt
alle näher zusammenzurücken. Leo Lionni, (1910-1999), geboren
in Amsterdam, studierte in Zürich und Genua Wirtschaftswissenschaften
und war zugleich als Grafiker und Maler tätig. 1939 emigrierte er
in die USA und arbeitete dort als Grafik-Designer u.a. für "Time" und
"Life". 1962 ließ er sich als freischaffender Künstler in Italien
nieder. Der Schöpfer der weltweit beliebten und erfolgreichen
Bilderbuchfigur Frederick veröffentlichte rund 30 Bilderbücher, von
denen viele preisgekrönt sind und alle gleich mehrere Lesergenerationen
begeistern. Fredrik Vahle, geb. 1942, studierte Germanistik und
Politik, anschließend Promotion. Er veröffentlichte zahlreiche
Schallplatten, Lieder- und K
Das Krokodil war glücklich. Es hatte ein gemütliches Zuhause,
gutes Essen, eine Familie und viele Freunde - bis es plötzlich fliehen
musste. Es blieb keine andere Wahl: Das Zuhause war nicht mehr sicher
und das Land nicht mehr sonnig. Doch egal wo es jetzt auch hinkommt,
niemand will es haben, alle stoßen es weg. Hungrig, durstig und
erschöpft wird es unerwartet von Tieren aufgenommen, die so ganz anders
sind als es selbst - und dennoch fühlt es sich zu Hause. Vor allem dann,
als es wieder mit seiner Familie vereint sein kann. Eine ergreifende
Geschichte mit aktueller Thematik, die zum Nachdenken und Diskutieren
anregt. Yoeri Slegers ist ein belgischer Autor und Illustrator.
Seine Bücher wurden bereits vielfach in unterschiedlichen Ländern
verlegt. Jedes Jahr gibt er Workshops in Belgien und den Niederlanden.
Dort schreibt, zeichnet und erfindet er mit Kindern die
unterschiedlichsten Geschichten.
Bilderbuch ab 3 Jahren. Empfohlen ab 3 Jahre. Dies ist ein
Buch über einen bösen Kern. Einen sehr böööööööösen Kern. Wie böse?
Willst du das wirklich wissen? Er hat schlechte Laune, schlechte
Manieren und ihm ist alles egal. Alle anderen finden auch, dass er echt
böse ist. Aber was passiert, wenn ein böser kleiner Kern seine Meinung
über sich selbst ändert und beschließt, dass er glücklich sein will? Mit
Jory Johns charmantem und liebenswertem Text und kühnen,
ausdrucksstarken Illustrationen von Pete Oswald wurde dieses Buch zu
Recht ein New York Times Bestseller: eine lustige und zugleich
berührende Geschichte, die uns an die außergewöhnliche transformative
Kraft des Willens, der Akzeptanz und des Glaubens an uns selbst
erinnert. Der böse Kern ist perfekt für junge Leser und alle, die hin
und wieder eine positive Bestärkung beim Navigieren durch die
Herausforderungen des Lebens brauchen. Es ist eine wunderbare und
einfache Geschichte, die zeigt, dass positive Veränderungen für jeden
von uns möglich sind.
Das verborgene Erbe der Familie Ephrussi. Originaltitel: The hare with Amber eyes. A Hidden Inheritance. 'dtv'. Der Bestseller jetzt im Taschenbuch!
264 Netsuke, japanische Miniatur-Schnitzereien aus Holz und Elfenbein,
liegen in der Vitrine des britischen Töpfers Edmund de Waal, Nachkomme
der jüdischen Familie Ephrussi aus Odessa. Wie sie dorthin kamen,
erzählt dieses Erinnerungsbuch. Vom Paris der Belle Époque gelangte
die Sammlung ins Wien des Fin de Siècle, aus Tokio in den 1950er-Jahren
schließlich nach London. Die Ephrussis, einst an Einfluss und Reichtum
den Rothschilds ebenbürtig, erlebten mit dem »Anschluss« 1938 den
Niedergang - ihr gesamtes Vermögen fiel der »Arisierung« zum Opfer. Nur
die Netsuke wurden - jede einzeln - in der Schürze des Dienstmädchens
Anna gerettet. Eine Familienchronik, in der sich europäische
Geschichte der letzten hundertfünfzig Jahre spiegelt, eine Wunderkammer,
eine brillant geschriebene Erkundung über Besitz und Verlust, über das
Leben der Dinge und die Fortdauer der Erinnerung. Edmund de Waal
wurde 1964 in Nottingham / England geboren und studierte in Cambridge.
Von 2004 bis 2011 war er Professor für Keramik an der University of
Westminster und stellte u.a. im Victoria and Albert Museum und in der
Tate Britain aus. Er lebt in London.
Russland, Europa, Amerika. Originaltitel: The Road to Unfreedom.
Russia - Europe - America. 'Beck'sche Reihe'. mit 4 Abbildungen und 10
Karten. broschiert. Der Autor des Weltbestsellers "Über
Tyrannei" schreibt die Chronik einer über uns hereinbrechenden
politischen Katastrophe - der Aufstieg autoritärer Regime in Russland,
Europa und den USA. Timothy Snyder zeigt in seinem furchtlosen Buch, wie
Putins Russland freie Wahlen manipuliert, Fake News verbreitet,
Cyberangriffe startet, Schwule verfolgt und rechtsradikale Parteien
finanziert - und warum es das tut. Er schildert die beängstigenden
Kontakte zwischen russischen Oligarchen und Donald Trump, und er warnt
uns vor den Konsequenzen: Wenn wir nicht endlich aufwachen, dann wird
die freie Welt vielleicht schon bald Vergangenheit sein. Tomothy
Snyder ist Professor für Geschichte an der Yale University und Autor
der Bücher "Über Tyrannei" (2018), "Black Earth" (2015) und "Bloodlands"
(2015). Er hat u. a. den Hannah-Arendt-Preis und den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung erhalten. Seine Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt.
Die andere Häfte der Hoffnung - nominiert für den renommierten Friedrich-Glauser-Preis 2015!
Valentina wartet auf die Rückkehr ihrer Tochter aus Deutschland. Seit
Monaten hat sie nichts mehr von ihr gehört. Sie scheint spurlos
verschwunden - wie viele andere Studentinnen, die angeblich ein
Stipendium in Deutschland erhalten haben. Valentina lebt dagegen in der
verbotenen Zone von Tschernobyl, ihrer alten Heimat. Um dem trostlosen
Warten und dem bitterkalten Winter zu trotzen und die Hoffnung nicht zu
verlieren, beginnt Valentina ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. In
Deutschland versteckt währenddessen Martin Lessmann eine junge
osteuropäische Frau vor ihren Verfolgern. Als sie sich kurz darauf die
Pulsadern aufschneidet, rettet er sie ein zweites Mal - und erfährt
Ungeheuerliches. Zeitgeschichte packend aufbereitet - ein Roman der Spuren hinterlässt! »Virtuos, meisterlich erzählt. Zeitgeschichte packend aufbereitet - ein Krimi der absoluten Spitzenklasse.« hr-online
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend
am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen
widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin
tätig. Mit "Wer das Schweigen bricht" schrieb sie einen Bestseller, der
mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde und wochenlang auf der
KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. Für den "Geiger" wurde Mechtild
Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen
Publikumspreis "Grand Prix des Lectrices" der Zeitschrift Elle
ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit "Die andere Hälfte der Hoffnung" für
den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Ihr Roman "Trümmerkind" hielt
sich monatelang auf Platz 2 der Spiegel-Bestsellerliste. Mechtild
Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.
Der Bienenzüchter Sergej lebt im Donbass, wo ukrainische Kämpfer und
prorussische Separatisten Tag für Tag aufeinander schießen. Er überlebt
nach dem Motto: Nichts hören, nichts sehen - sich raushalten. Ihn
interessiert nur das Wohlergehen seiner Bienen. Denn während der Mensch
für Zerstörung sorgt, herrscht bei ihnen eine weise Ordnung. Eines
Frühlings bricht er auf: Er will die Bienen dorthin bringen, wo sie in
Ruhe Nektar sammeln können. Andrej Kurkow, geboren 1961 in St.
Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer
Sprache. Er studierte Fremdsprachen (er spricht insgesamt elf
Sprachen), war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes
Gefängniswärter. Danach wurde er Kameramann und schrieb zahlreiche
Drehbücher. Sein Roman >Picknick auf dem Eis< ist ein Welterfolg.
Kurkow lebt als freier Schriftsteller in Kiew und arbeitet auch für
Radio und Fernsehen.
2017 wird der ukrainische Journalist Stanislav Aseyev im okkupierten
Donezk verhaftet und wegen "Extremismus" sowie "Spionage" zu 15 Jahren
Haft verurteilt - unter anderem, weil er in seinen Reportagen aus dem
Kriegsgebiet das Wort "Donezker Volksrepublik" in Anführungszeichen
gesetzt hatte. Zweieinhalb Jahre verbringt er in Haft, den Großteil in
der so genannten "Isolation", einem Donezker Foltergefängnis mit der
Adresse Heller Weg 3. Die dortige ehemalige Fabrik wurde 2014 in ein
Konzentrationslager verwandelt und steht seither unter Moskauer
Kontrolle. Hinter dem Gefängniszaun gelten keine Gesetze, das Leben ist
bestimmt von Demütigung, Angst und Folter. Um in der Hölle des Lagers
überleben zu können, schreibt Aseyev, wann immer er kann: auf Pappfetzen
und Papierresten. Er lernt Textfragmente auswendig und sagt sie vor
sich her. So kann er sie bewahren, obwohl ihm seine Aufzeichnungen
später abgenommen werden. Offen, tiefgründig und emotional berichtet der
Journalist von Leid, das im heutigen Europa unvorstellbar scheint.
Seine Mission ist es zu überleben, um berichten zu können. Ende 2019
kommt Aseyev durch einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der
Ukraine frei. Das Buch legt Zeugnis ab über ein heutiges
Konzentrationslager, von dem nur wenige wissen, obwohl das
UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte dortige Folterungen dokumentiert
hat. Diese Erzählung handelt davon, wie es gelingen kann, menschlich zu
bleiben unter unmenschlichen Bedingungen; von Glauben,Vergebung, Hass -
und dem Leben danach.
Die preisgekrönte finnische Bestsellerautorin Sofi Oksanen führt uns in die Welt reicher Europäerinnen, die auf Kosten ärmerer Frauen aus dem Osten oder in den Entwicklungsländern, die in ihrer Not keine Wahl haben, ihren Kinderwunsch mit Eizellenspenden erfüllen. Ein Roman von großer politischer und moralischer Brisanz und literarischer Brillanz.
Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen - und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu.
»Ein rasanter Thriller über die Machtverhältnisse der Fruchtbarkeitsindustrie im Osten.« Aftonbladet.
Der Roman, der sich zwischen dem heutigen Finnland und der Ukraine nach dem Zusammenbruch der UdSSR bewegt, ist ein scharf beobachteter, temporeicher Text, der an der Schnittstelle zwischen Ost und West spielt und sich um ein Netz von Ausbeutung und die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers dreht. Sofi Oksanen erzählt mit psychologischer Schärfe die fesselnde Geschichte einer Frau, die der Sehnsucht nach ihrem verlorenen Kind nicht entkommen kann, und über die rücksichtslosen Mächte, die sie erbarmungslos jagen.
Sofi Oksanen, geboren 1977, Tochter einer estnischen Mutter und eines finnischen Vaters, studierte Dramaturgie an der Theaterakademie von Helsinki. Ihr dritter Roman, »Fegefeuer«, war monatelang Nummer eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates und dem Prix Femina. Der Roman erschien in über vierzig Ländern und machte die Autorin auch in Deutschland zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Gegenwartsliteratur. Sofi Oksanen lebt in Helsinki.
Angela Plöger hat in Berlin, Budapest, Helsinki und Hamburg Finno-Ugristik und Slawistik studiert. Sie lebt als freiberufliche Übersetzerin vor allem finnischer Literatur und Dramatik in Hamburg. 2016 wurde sie für ihre herausragende Übersetzungsarbeit mit dem "Ritterkreuz des Orden des Löwen von Finnland" ausgezeichnet.
Originaltitel: J`ai le droit dètre un enfant. Empfohlen ab 4 Jahre. N. - A. Durchgehend farbig illustriert.
"Ich bin ein Kind mit Augen, Händen, einer Stimme, einem Herzen und mit
Rechten." Bereits 1989 wurde die UN-Konvention über die Rechte des
Kindes verabschiedet. Doch noch immer ist deren Einhaltung keine
Selbstverständlichkeit. Dieses Buch will dazu beitragen, dass die
Kinder ihre Rechte kennen. Farbenfroh und poetisch, aber dennoch
unmissverständlich werden die wichtigsten der insgesamt 54 Kinderrechte
vorgestellt. Alain Serres, geboren 1956 in Biarritz, war
ursprünglich Grundschullehrer, bevor er 1996 den Kinderbuchverlag Rue du
Monde gründete. Er ist Autor diverser Kinder- und Jugendbücher. Für
Erwachsene schreibt er Gedichte, Lieder und Theaterstücke. Besonders am
Herzen liegen ihm Themen wie Rassismus und Menschenrechte und die Rechte
der Kinder. Aurélia Fronty, geboren 1973 in der Nähe von Paris, hat
sich an der Hochschule für angewandte Kunst in Paris auf Textildesign
spezialisiert. Nach ihrem Abschluss hat sie für namhafte Pariser
Modehäuser gearbeitet, parallel jedoch ihre persönlichen Arbeiten
ausgestellt. Mehr und mehr illustriert sie Bücher.Inspirieren lässt sich
Fronty vor allem von ihren Reisen durch Indonesien, Afrika, Spanien,
Ägypten, Bolivien und Peru.
Wie soll man »herrlich« sein in einem Land, in dem Korruption und
Unterdrückung herrschen, in dem nur überlebt, wer sich einem
restriktiven Regime unterwirft? Wie soll man diese Erfahrung überwinden,
wenn darüber nicht gesprochen wird, auch nicht nach der Emigration und
nicht einmal mit der eigenen Tochter? »Was sehen sie, wenn sie mit ihren
Sowjetaugen durch die Gardinen in den Hof einer ostdeutschen Stadt
schauen?«, fragt sich Nina, wenn sie an ihre Mutter Tatjana und deren
Freundin Lena denkt, die Mitte der neunziger Jahre die Ukraine
verließen, in Jena strandeten und dort noch einmal von vorne begannen.
Lenas Tochter Edi hat längst aufgehört zu fragen, sie will mit ihrer
Herkunft nichts zu tun haben. Bis Lenas fünfzigster Geburtstag die vier
Frauen wieder zusammenbringt und sie erkennen müssen, dass sie alle eine
Geschichte teilen. In ihrem neuen Roman erzählt Sasha Marianna
Salzmann von Umbruchzeiten, von der »Fleischwolf-Zeit« der Perestroika
bis ins Deutschland der Gegenwart. Sie erzählt, wie Systeme zerfallen
und Menschen vom Sog der Ereignisse mitgerissen werden. Dabei folgt sie
vier Lebenswegen und spürt der unauflöslichen Verstrickung der
Generationen nach, über Zeiten und Räume hinweg. Bildstark, voller
Empathie und mit großer Intensität. Sasha Marianna Salzmann ist
Theaterautor:in, Essayist:in und Dramaturg:in. Für ihre Theaterstücke,
die international aufgeführt werden, hat sie verschiedene Preise
erhalten, zuletzt den Kunstpreis Berlin 2020. Ihr Debütroman Außer sich
wurde 2017 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem
Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des
Deutschen Buchpreises. Er ist in sechzehn Sprachen übersetzt.
In Bildern von enormer Eindringlichkeit schildert Serhij Zhadan, wie
sich die vertraute Umgebung in ein unheimliches Territorium verwandelt.
Mindestens so eindrucksvoll ist seine Kunst, von trotzigen Menschen zu
erzählen, die der Angst und Zerstörung ihre Selbstbehauptung und ihr
Verantwortungsgefühl entgegensetzen. Seine Auseinandersetzung mit dem
Krieg im Donbass findet mit seinem Roman Internat ihren vorläufigen
Höhepunkt. Ein junger Lehrer will seinen 13-jährigen Neffen aus dem
Internat am anderen Ende der Stadt nach Hause holen. Die Schule, in der
seine berufstätige Schwester ihren Sohn "geparkt" hat, ist unter
Beschuss geraten und bietet keine Sicherheit mehr. Durch den Ort zu
kommen, in dem das zivile Leben zusammengebrochen ist, dauert einen
ganzen Tag. Der Heimweg wird zur Prüfung. Die beiden geraten in die
unmittelbare Nähe der Kampfhandlungen, ohne mehr sehen zu können als
den milchigen Nebel, in dem gelbe Feuer blitzen. Maschinengewehre
rattern, Minen explodieren, öfter als am Tag zuvor. Paramilitärische
Trupps, herrenlose Hunde tauchen in den Trümmern auf, apathische
Menschen stolpern orientierungslos durch eine apokalyptische urbane
Landschaft. Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine
geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen
Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen
Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf
Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im
Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem
Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und
Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. Zhadan
lebt in Charkiw. Juri Durkot, 1965 geboren, studierte Germanistik
in Lemberg und Wien. Seit 2007 übersetzt er gemeinsam mit Sabine Stöhr
das Romanwerk von Serhij Zhadan. Sabine Stöhr, 1968 geboren,
studierte Slawistik in Mainz und Simferopol. Seit 2004 übersetzt sie aus
dem Ukrainischen, v.a. die Werke von Juri Andruchowytsch und, gemeinsam
mit Juri Durkot, das Romanwerk von Serhij Zhadan. 2014 wurde sie mit
dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung ausgezeichnet. Ebenfalls
2014 erhielt sie, gemeinsam mit Juri Durkot und dem Autor, den
Brückepreis Berlin für Die Erfindung des Jazz im Donbass von Serhij
Zhadan. 2018 wurde Sabine Stöhr und Juri Durkot der Preis der Leipziger
Buchmesse verliehen für ihre Übersetzung des Romans Internat von Serhij
Zhadan.
Auf irgendeinem Berg liegt ganz oben ein Dorf. Seine Bewohner freuen
sich über den frischen Wind und die gute Aussicht und feiern ihr Dorf
als das schönste. Am Fuß des Berges liegt ein anderes Dorf, dort gibt es
einen Fluss und fruchtbare Gärten, und auch hier feiern die Leute, weil
ihr Dorf das allerschönste ist. Doch dann passiert es, dass das
Feuerwerk im Tal die Bergspitze in dunklen Rauch hüllt. Die
Feierstimmung weicht dem Groll, und ohne ein Wort zu wechseln, nimmt man
Rache. Schwere Steine werden herabgeworfen und kurz darauf
zurückgeschleudert, bis beide Dörfer in Schutt liegen. Ganz einfach
erzählt das Buch von gewaltsamen Konflikten und ihrer absurden Logik,
die naiven Illustrationen vertiefen den Kontrast zwischen Idylle und
Zerstörung. Die Botschaft von Text und Bild ist klar:
Selbstgerechtigkeit und fehlende Verständigung bringen jeden Frieden in
Gefahr. Der Autor Fran Pintadera, 1982 in Las Palmas auf Gran
Canaria geboren, lebte an vielen Orten. Er studierte Social Education
und Psychological Pedagogy. Er erzählt Geschichten und schreibt sie auf,
manchmal auch umgekehrt. Die Illustratorin Txell Darné, 1980 in
Banyoles/Katalonien geboren, studierte Kunst und Design in Barcelona.
Mit Juan Gómez eröffnete sie das "Canseixanta"-Studio für Design. Sie
illustrierte viele Bücher, arbeitet für Magazine und das Kreativteam der
"London Toy Company."
Europas vergessene Kinder. Empfohlen 8 bis 99 Jahre. Mit Fotos von Alea Horst. Illustrationen von Mehrdad Zaeri.
Ein Haus, ein Badezimmer mit Dusche - von solchen Dingen kann die
10-jährige Tajala aus Afghanistan nur träumen oder malen. Denn sie
musste fliehen und ist im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos
gestrandet. Die Fotografin und Nothelferin Alea Horst hat mit ihr
und anderen Kindern gesprochen, hat sie nach ihrem Alltag im Lager
gefragt, nach ihren Erlebnissen, Ängsten und Träumen, auch nach ihrem
Lieblingswitz. Entstanden ist eine herzergreifende Sammlung aus
Porträts, Momentaufnahmen und dramatischen, aber auch hoffnungsvollen
Berichten. Die begnadete Fotografin gibt den Camp-Kindern mit
diesem Buch Gesicht und Stimme. Der Illustrator Mehrdad Zaeri, selbst
einst aus dem Iran geflüchtet, visualisiert die Sehnsüchte in
stimmungsvollen Vignetten. Alea Horst, Jahrgang 1982, hat zwei
Kinder und arbeitete bis 2015 als selbständige Hochzeits- und
Familienfotografin. Anfang 2016 entschied sie sich, als ehrenamtliche
Nothelferin nach Lesbos zu gehen, was ihr Leben für immer veränderte.
Seither unterstützt sie viele Hilfsorganisationen und Projekte als
Fotografin, Nothelferin und Menschenrechtsaktivistin. 2021 gründete sie
ihren eigenen Verein Alea e.V. (www.alea-ev.org).
Oksana Sabuschkos zweiter Roman ist eine schonungslose, mutige und
manchmal schockierende Abrechnung mit den gesellschaftlichen
Verhältnissen der Ukraine. In einem komplexen Panorama erzählt sie die
Geschichte dreier Frauen und damit auch die schwierige und verworrene
Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert. Daryna ist
Fernsehproduzentin in Kiew. Eines Tages entdeckt sie ein Foto der
Partisanin Helzja, Mitglied der Ukrainischen Aufstandsarmee in den 40er
Jahren, und beschließt, ihre Geschichte in einer Dokumentation
aufzuarbeiten, umso mehr, als sie sich im Zuge ihrer Recherchen in
Helzjas Enkel verliebt. Fast zur selben Zeit kommt Darynas beste
Freundin bei einem Unfall ums Leben, die Malerin Wlada, deren
international hoch gehandelte Gemäldeserie "Geheimnisse" bei diesem
Unfall verschwindet. Geheimnisse - vor den Bolschewiken vergrabene
Ikonen, geheimniskrämerische Mädchenspiele, von der offiziellen
Geschichtsschreibung Verschwiegenes, das Unausgesprochene zwischen
Männern und Frauen - dieses Motiv durchzieht den überbordend erzählten
Roman, der eine erstrangige Mentalitätsgeschichte eines paradigmatischen
osteuropäischen Landes darstellt. Oksana Sabuschkos neues Buch ist noch
offensiver als ihr Erfolgsroman Feldstudien über ukrainischen Sex, sie
verschont weder die Helden der ukrainischen Geschichte noch deren Opfer,
weder die Jahrzehnte unter der russischen Sowjetherrschaft noch die
ersten beiden Jahrzehnte der Unabhängigkeit, und - da sich der
gesellschaftliche Machtkampf gerade auch im Sexuellen spiegelt - weder
Männer noch Frauen. Ihre Fragen gehen uns alle an: Ist es vernünftig,
die "stillgelegten Geheimnisse" der Geschichte auszugraben - oder sollte
man sie aus Sicherheitsgründen gar nicht erst berühren? Wie gehen wir
mit den Traumata der Vergangenheit um, von denen wir gar nicht wissen,
dass wir sie geerbt haben? Rezensionszitat: "Das Buch fesselt
den Leser von der ersten Seite an, was für alle Bücher von Sabuschko
zutrifft - ihr fieberhafter, aufgewühlter und äußerst verwickelter
Diskurs strahlt eine solche Energie aus, dass der Leser sich dem Willen
der Autorin fügen muss, sich am Schopf packen und in den Strudel
hineinziehen lässt. Dieses Buch, seit seinem Erscheinen die Nr. 1
aller ukrainischen Bestsellerlisten, ist von so großer Bedeutung, dass
Oksana Sabuschko von den Kritikern bereits als zweiter Dostojewski
bezeichnet wird ... Hier wird die ganze bittere und harte Wahrheit über
unsere heutige Realität erzählt." UNIAN (Ukrainische staatliche
Nachrichtenagentur) Textauszug: Ich neige inzwischen zur
Ansicht, dass das menschliche Leben nicht nur eine episch aufbereitete
Story mit Personal (Eltern, Kinder, Geliebte, Freunde, Kollegen, wer
noch ...?) ist, die man als mehr oder weniger komplette Abbildung an die
Nachfahren weiterreichen kann, so sieht es nur ein fremder Blick, eine
Perspektive auf das Leben wie durch das umgedrehte Ende eines Fernrohrs,
durch die Linsen verschiedener kurzgefasster Lebensläufe,
autobiografischer Anekdoten und Küchengeschichten, der Privatmythen,
also das fortwährende Zurechtstutzen der Form für das menschliche Auge;
betrachtet man das Leben dagegen aus seiner Mitte heraus, erscheint es
wie ein gewaltiger, unförmiger Koffer, vollgestopft mit - für andere
überflüssigem - Kram, und diesen Koffer nimmt der Mensch
unwiederbringlich mit sich, wenn er diese Welt verlässt. Unterwegs fällt
freilich für die Lebenden zum Andenken das eine oder andere
Überbleibsel aus dem nicht ganz geschlossenen Koffer (der Wunsch nach
einem letzten Birnenkompott, ein schwungvoller Ballettschritt, ein
Schwung von unten nach oben ähnlich wie beim Hochsprung) und bleibt, bis
es vermodert, in den Köpfen der Finder ... jedes Mal wenn ich auf so
ein verirrtes Überbleibsel stoße, verspüre ich kaum merklich eine dumpfe
Schuld wegen meiner Ratlosigkeit, als könne sich in dem zufälligen
Überbleibsel ein Schlüssel verbergen, ein verlorener Code für einen
tieferen, verborgenen Sinn des fremden Lebens, und dieser Schlüssel ist
mir in die Hände gegeben und ich weiß nicht, in welches Schloss er
gehört, und noch schlimmer, ob es dieses Schloss überhaupt gibt ...
Als Ende der 1980er-Jahre die Sowjetunion zusammenbrach, ahnte
niemand, dass ein ehemaliger KGB-Agent sich über Jahrzehnte als
russischer Präsident behaupten würde. Doch ein Alleinherrscher ist
Wladimir Putin nicht. Seine Macht stützt sich auf ein Netzwerk
ehemaliger sowjetischer KGB-Agenten, dessen Einfluss weit über Russland
hinausreicht. Catherine Belton, ehemalige Moskau-Korrespondentin
der Financial Times, hat mit zahlreichen ehemaligen Kreml-Insidern
gesprochen. Etwas, das bisher einmalig sein dürfte. Es sind Männer,
deren Macht Putin zu groß wurde und die nun selbst vom Kreml »gejagt«
werden. Belton beleuchtet ein mafiöses Geflecht aus Kontrolle,
Korruption und Machtbesessenheit, und das gefällt nicht allen
Protagonisten. Vier Oligarchen haben sie deswegen wegen Verleumdung
verklagt. Ihr Buch liest sich in all seiner Komplexität so spannend
wie ein Agententhriller, doch vor allem enthüllt es, wie das System
Putin uns alle mehr betrifft, als uns lieb ist. CATHERINE BELTON
berichtete von 2007 bis 2013 für die Financial Times aus Moskau und
arbeitet heute für die Nachrichtenagentur Reuters. Ihr 2020 erschienenes
Buch »Putins Netz« (OA: »Putin's People«) wurde von The Economist, der
Financial Times, The New Statesman und The Telegraph zum Buch des Jahres
gekürt. Catherine Belton lebt in London.
Warum wir uns für eine bessere Politik in der Mitte treffen müssen.
Ohne Kompromisse keine Zukunft! Mehr und mehr kennzeichnet radikale Kompromisslosigkeit unsere Diskurse in Politik und Gesellschaft. Gleichzeitig wird klar: Wir kommen kaum voran. Über drängende Themen wie Klimawandel, Impfpflicht, Rassismus bei der Polizei oder Gleichberechtigung zwischen Klassen oder Geschlechtern wird heftig polemisiert, ohne dass es zu Ergebnissen kommt. Die Fronten sind klar: Ihr oder wir. Yasmine M'Barek zeigt, dass es auch anders geht. Dass wir uns dringend vergegenwärtigen müssen, warum wir es verlernt haben, miteinander zu sprechen, und wo die Fehler in der Kommunikation der Idealisten liegen, die in der Konsequenz Kompromisse verhindern, die uns als Gesellschaft weiterbringen würden. Dabei erklärt sie den scheinbar unanfechtbaren Mythos der schwarzen Null (die außerhalb Deutschlands völlig unbekannt ist), warum der Ausstieg aus der Atomkraft ein gutes Beispiel dafür ist, warum man die Meinung der Realisten nicht vernachlässigen sollte, um negative Folgen zu vermeiden, und warum sich der Generationenkonflikt nur lösen lässt, wenn man ihn von der Schuldfrage löst. Radikale Kompromisse ist ein hellsichtiges Plädoyer dafür, zu echter Realpolitik zurückzukehren und mit ihrer Hilfe Wege zu finden, die Mitte der Gesellschaft für die weitreichenden Veränderungen zu gewinnen, vor denen wir unmittelbar stehen. Demokratie bedeutet in erster Linie, miteinander zu sprechen, für Ideen zu werben, und Kompromisse zu schließen, statt die eigene Ansicht gegen den Widerstand der anderen durchzudrücken. Andernfalls verlieren wir alle - trotz der vielen guten Ideen, die derzeit kursieren. Der Erfolg einer Ampelkoalition wird sich auch daran messen lassen müssen, ob ihr genau das gelingt. „Radikale Kompromisse ist ein überfälliges Plädoyer für die Offenheit und Lernbereitschaft unserer Gesellschaft, und ganz grundsätzlich für die Funktionsfähigkeit unserer Demokratie. Yasmine M'Barek skizziert anhand von Beispielen aus dem richtigen Leben schonungslos, wie durch aktivistisch geführte Debatten, vermeintlich moralisch Überlegene gegen vermeintlich von Veränderungen Verunsicherte gegeneinander ausgespielt werden und wir dabei die Spaltung unseres Landes riskieren. Aber das Buch ist mehr als eine Gegenwartsanalyse: Der Autorin gelingt es mit ihrer reflektierten Art, an uns alle zu appellieren: dass wir erklären, ohne erhobenen Zeigefinger, dass wir mutige Anstöße geben, ohne zu missionieren, dass wir Kritikfähigkeit lernen, ohne uns gekränkt einer Debatte zu verschließen. Seid komplexer! Das Buch ist ein großartiger Appell an uns alle, und zeigt, wie wichtig es ist, die Herausforderungen unserer Zeit in einem konstruktiven Miteinander zu meistern." - Andreas Scheuer „Eine der einflussreichen jungen Journalistinnen des Landes." - Markus Lanz
Eine junge Frau aus der ukrainischen Hafenstadt Mariupol, 1944 von
den Nazis nach Deutschland verschleppt, überlebt die Zwangsarbeit und
zerbricht doch daran. Mehr als ein halbes Jahrhundert später macht sich
ihre Tochter auf Spurensuche, zeichnet ihr Leben nach. Dieses bewegende,
dunkel-leuchtende Zeugnis eines Schicksals, das für Millionen anderer
steht, ist ein literarisches Ereignis. Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in
Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem
frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr
Romandebüt "Die gläserne Stadt", das 1983 erschien, folgten etliche
Veröffentlichungen, darunter die Romane "Nachtgeschwister" und "Irgendwo
in diesem Dunkel". Ihr Werk wurde unter anderem mit dem
Hermann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem
Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, für "Sie kam aus Mariupol"
bekam sie den Alfred-Döblin-Preis, den Preis der Leipziger Buchmesse und
den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. Natascha
Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Zwanzig Lektionen für den Widerstand. Originaltitel: On Tyranny.
Twenty Lessons from the Twentieth Century. Graphic edition. durchgehend
farbig illustriert. Halbleinen. "EINE VERHALTENSLEHRE FÜR BÜRGER." -JENS BISKY
Timothy Snyders Brandschrift "Über Tyrannei" ist 2017 erschienen, aber
schon heute ein Klassiker in der Tradition von Hannah Arendt und George
Orwell. Kein anderes Buch trifft so sehr den politischen Nerv unserer
Zeit, in der überall auf der Welt die Demokratien unter dem Ansturm
eines neuen Autoritarismus wanken. Es appelliert an uns alle, sich
dieser Entwicklung entgegenzustellen, und präsentiert 20 Lektionen für
alle, die jetzt handeln wollen - und nicht erst, wenn es zu spät ist.
Nun hat sich Nora Krug, die Schöpferin von "Heimat" und vielfach
preisgekrönte Illustratorin, von diesem Text zu einem außergewöhnlichen
grafischen Kunstwerk inspirieren lassen. Indem sie Snyders Kombination
aus historischen Perspektiven und konkreten Maximen in ihre ganz eigene
Bildsprache überträgt, gewinnt das Kultbuch eine völlig neue Dimension -
so aufwühlend politisch und ästhetisch faszinierend, dass jede Seite
förmlich vibriert von visueller Energie. Nora Krug - eine der besten Illustratorinnen der Welt Timothy Snyder - einer der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit
Ausstellung der Originalzeichnungen von Nora Krug im Dialog mit dem
Text von Timothy Snyder im NS-Dokumentationszentrum München Nora
Krug ist eine deutsch-amerikanische Illustratorin und Autorin, deren
Arbeiten u.a. in der "New York Times", dem "Guardian" und "Le Monde"
erschienen sind. Sie hat zahlreiche Fellowships und Preise erhalten und
lehrt als Professorin für Illustration an der Parsons School of Design
in New York City. Ihr Buch 'Heimat: Ein deutsches Familienalbum' war ein
internationaler Bestseller. Timothy Snyder lehrt Geschichte an der
Yale University und ist einer der wichtigsten Intellektuellen der USA.
"Über Tyrannei" wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt und allein in
den USA fast eine halbe Million mal verkauft.
Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 2. Auflage. mit 10 Abbildungen und 4 Karten. broschiert.
Russen und Ukrainer bezeichnen sich seit Jahrhunderten als
Brudervölker, wobei sich die Russen in der Rolle des großen Bruders
sehen. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser ungleichen Brüder als
Wechselspiel von Verflechtungen und Entflechtungen. Nicht zuletzt trägt
es zum Verständnis des aktuellen russisch-ukrainischen Konflikts bei.
Die russische Annexion der Krim und die darauf folgende Besetzung der
Industrieregion im Südosten der Ukraine durch von Russland gesteuerte
Milizen im Frühjahr 2014 haben einen militärischen Konflikt zwischen
diesen Staaten ausgelöst, der bis heute andauert. Seit dem 18.
Jahrhundert zeigte sich im Verhältnis dieser eng miteinander verbundenen
Völker zunehmend eine Asymmetrie. Sie gipfelte darin, dass Russland im
19. Jahrhundert die "Kleinrussen", wie die Ukrainer damals offiziell
hießen, nicht als eigenständige Nation mit einer von Russland getrennten
Geschichte anerkannte. Diese Sicht hat sich in Russland bis heute
erhalten und ist auch im Westen verbreitet.
Ein Bilderbuch ab 3 Jahren über das Streiten und Vertragen. Empfohlen ab 4 Jahre. Farbig illustriert. Vom Streiten und Vertragen
Überall gibt es manchmal Streit: Geschwister streiten sich, Freunde
streiten sich, Eltern streiten sich, Eltern und Kinder streiten sich,
Nachbarn streiten sich ... Streit ist ganz normal. Doch deshalb ist es
nicht schön sich zu streiten. Warum gibt es Streit? Worüber streiten wir
uns? Wie fühlt sich Streit an? Und wie vertragen wir uns wieder?
All diese Fragen werden in diesem Buch für Kita-Kinder beantwortet. Mit
Hilfe der Streitzwerge lernen Kinder ab vier Jahren, welche
Streit-Regeln es gibt und wie sich Streit verhindern lässt. Das
großformatige Buch eignet sich besonders gut zum gemeinsamen Angucken.
Zu Hause oder in der Kita. Auf den wimmeligen Bildern gibt es viel zu
entdecken und jede Seite steckt voller Gesprächsanlässe. Sandra
Grimm wohnt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Norddeutschland. Seit
vielen Jahren schreibt sie Bücher für kleine und größere Kinder. Wenn
magische Wesen, liebenswerte Tiere oder andere abenteuerlustige
Geschöpfe hereinschauen und ihr Geschichten erzählen, schreibt sie diese
gerne für neugierige Lesekinder auf.
Eine Maus und ein Frosch streiten sich auf einer herrlichen Blumenwiese um eine ganz bestimmte Blume. Der Streit endet in einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Mäusen und Fröschen. Krieg beginnt im Kleinen, beginnt im Streit um Dinge, beginnt mit Wut oder auch Angst. Etwas, was auch schon kleine Kinder erleben und verstehen. "Warum" von Nikolai Popov ist ein wichtiges Buch, denn es zeigt die Entwicklung eines Konflikts von Anfang an. Es bietet für Kinder die Möglichkeit, Ideen zu entwickeln, wie und wann man Gewalt und Eskalation verhindern kann.
Kindern Flucht und Trauma erklären. 'kids in BALANCE'. Empfohlen ab 5
Jahre. Hardcover. 19, 1 cm / 19, 5 cm / 1, 0 cm ( B/H/T ).
Wasims Familie muss ihre Heimatstadt verlassen, weil dort Krieg
herrscht. Oma und Opa können nicht mitfliehen, deshalb ist Wasim sehr
froh über die Weste, die Oma selbst genäht hat. Er ist sich sicher, dass
sie ihn schützen wird. Das ist auch nötig, denn das Meer ist rau und
der Weg lang, bis die Familie Hilfe im Café Welcome findet. Herr Hubert
hilft, wo er kann, doch die besten Ideen fallen Wasim selbst ein, und
damit hilft er sich, seinem Vater und seinem neuen Freund Bashir, der
von Alpträumen geplagt wird. Diese liebevoll illustrierte
Geschichte über Flucht und Trauma zeigt nicht nur, was Kindern hilft,
besser durch Krisenzeiten zu kommen, sondern wie auch traumatisierte
Kinder Resilienz entwickeln können. Geeignet für - Kinder und Erwachsene, die Flüchtlinge kennen, ihnen helfen und mit ihnen ins Gespräch kommen wollen,
- den pädagogischen und therapeutischen Einsatz in Traumaambulanzen,
Kindergärten und Schulen, Familienberatungsstellen, Praxen von Kinder-
und Jugendlichentherapeuten, Der Bundesverband der Angehörigen
psychisch Kranker (BApK) wird parallel im Rahmen seiner Arbeit mit
Flüchtlingsfamilien eine arabischsprachige Ausgabe ins Netz stellen. Christiane Tilly ist Ergotherapeutin und Diplom-Erziehungswissenschaftlerin.