Heller Weg: Geschichte eines Konzentrationslagers im Donbass 2017-2019
2017 wird der ukrainische Journalist Stanislav Aseyev im okkupierten
Donezk verhaftet und wegen "Extremismus" sowie "Spionage" zu 15 Jahren
Haft verurteilt - unter anderem, weil er in seinen Reportagen aus dem
Kriegsgebiet das Wort "Donezker Volksrepublik" in Anführungszeichen
gesetzt hatte. Zweieinhalb Jahre verbringt er in Haft, den Großteil in
der so genannten "Isolation", einem Donezker Foltergefängnis mit der
Adresse Heller Weg 3. Die dortige ehemalige Fabrik wurde 2014 in ein
Konzentrationslager verwandelt und steht seither unter Moskauer
Kontrolle. Hinter dem Gefängniszaun gelten keine Gesetze, das Leben ist
bestimmt von Demütigung, Angst und Folter. Um in der Hölle des Lagers
überleben zu können, schreibt Aseyev, wann immer er kann: auf Pappfetzen
und Papierresten. Er lernt Textfragmente auswendig und sagt sie vor
sich her. So kann er sie bewahren, obwohl ihm seine Aufzeichnungen
später abgenommen werden. Offen, tiefgründig und emotional berichtet der
Journalist von Leid, das im heutigen Europa unvorstellbar scheint.
Seine Mission ist es zu überleben, um berichten zu können. Ende 2019
kommt Aseyev durch einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der
Ukraine frei. Das Buch legt Zeugnis ab über ein heutiges
Konzentrationslager, von dem nur wenige wissen, obwohl das
UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte dortige Folterungen dokumentiert
hat. Diese Erzählung handelt davon, wie es gelingen kann, menschlich zu
bleiben unter unmenschlichen Bedingungen; von Glauben,Vergebung, Hass -
und dem Leben danach.
EAN: | 9783838216201 |
Seiten: | 206 Seiten Seiten |
Veröffentlicht: | November 2021 |
Verlag/Hersteller: | ibidem-Verlag |
Autor*in: | Stanislav Aseyev |
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