Die Stunde der Hyänen
In Berlin-Kreuzberg brennen nachts Autos. Schon hat sich eine Bürgerwehr
gefunden, die Patrouille geht, sobald es dunkel wird. Aller Anwohner
sind besorgt und beschuldigen - je nach Gesinnung - Linke, Rechte,
Ausländer, Drogendealer u.a., für die Brandanschläge verantwortlich zu
sein. Jette, eine junge Zeitungsreporterin und die Polizistin Romina,
die sich gegen ihren männlichen Kollegen beim Branddezernat durchsetzen
will, wollen den oder die Täter/in finden. Dann sind da noch Radek, ein
obdachloser Pole, der fast Opfer des ersten Brandanschlags geworden war
und Postzusteller-Azubi Maurice, der in einer streng religiösen Sekte
lebt und mit seinen unterdrückten sexuellen Gelüsten kämpft. Die Figuren
sind alle vielschichtig, sind sowohl Täter als auch Opfer. Immer wieder
kommt es zu überraschenden Wendungen. Groschupf gelingt es sehr gut,
den Kreuzberger Kiez lebendig werden zu lassen. Er verschränkt gekonnt
Themen wie Brandstiftung, Diskriminierung, religiöse Verblendung und vor
allem Gewalt gegen Frauen. Es sind dann aber auch gerade die Frauen,
die solidarisch die Dinge angehen und zum Besseren wenden.