Es geht mir gut
Jessica Anthony
Maine,
1957. In dem sonst immer abgedeckten und unbenutzten Pool einer
mittelständischen Wohnanlage schwimmt an diesem milden Novembersonntag,
ihren verschlissenen roten Collegebadeanzug tragend: Kathleen Beckett.
Mann
und Söhne hat sie entgegen aller Gewohnheit morgens allein zum
Gottesdienst fahren lassen und ist selbst ins Wasser gestiegen.
Sie
fühlt sich wunderbar leicht, das Wasser tut ihr gut. Während sie so
treibend ihren Gedanken nachhängt, an die vergangenen Jahre denkt, ihre
Entscheidungen und sich selbst hinterfragt, wird Virgil, ihr Mann, immer
unruhiger, je länger sie auch nach seiner Rückkehr von der Kirche so
gar nicht bereit ist, den Pool wieder zu verlassen. Was sollen die
Nachbarn denken, die seine Frau dort von ihren Fenstern aus sehen, und
was die Söhne? Was ist los mit seiner Frau, und was ist nur aus ihm
geworden – auch er fängt an, die Dinge Revue passieren zu lassen. Beide
verstehen, dass sie über Wesentliches werden sprechen müssen, sobald
Kathleen endlich aus dem Wasser gestiegen ist.
„Es geht mir gut“ ist ein leicht erzähltes, fein beobachtetes und kluges Buch über Zuneigung und Verdruss, über Schuld und Gewissen, über Möglichkeiten und das, was daraus wird. Ich mag die eigenwillige Komik dieses schmalen Büchleins sehr.
