Lenz
Peter Schneider: Lenz
Die Erzählung „Lenz“ (erschienen 1973) ist ein Büchlein von gerade einmal 144 Seiten. Darin im Mittelpunkt steht ein junger Intellektueller namens Lenz, der über sich und seine Beziehungen nachdenkt. Er lebt Ende der 1960er Jahre in Berlin, ist Schriftsteller und als Mitglied diverser linker politischer Gruppen diskutiert er mit anderen über die Arbeiter. Um die Arbeiterklasse besser zu verstehen, beginnt Lenz in einem Betrieb am Fließband zu arbeiten. Parallel macht ihm die Trennung von seiner ehemaligen Freundin zu schaffen und irrt oft wie verloren durch Berlin. Er denkt viel nach. Bald hinterfragt Lenz das, was in seinen Gruppen passiert. Er fühlt sich - obwohl er viele Menschen trifft - nirgends wirklich zugehörig. Abstand gewinnen will er in Rom. Er findet dort Freunde, fühlt sich wohl - und beginnt auch in Italien politisch aktiv zu werden.
Autor Peter Schneider (*1940 in Lübeck) transformierte für seine Erzählung die Motive von Georg Büchners berühmter Novelle „Lenz“ auf die Situation in Deutschland Ende der 1960er Jahre und auf sein eigenes Leben. Er schrieb seine Erzählung noch als Student der Germanistik, war selbst in der Studentenbewegung 1968 einer der Wortführer. Seine Erzählung „Lenz“ erreichte eine hohe Auflage und wurde in viele Sprachen übersetzt. Sein Buch ist ein literarisches Meisterwerk. Ich habe es mit Genuss noch einmal gelesen.
