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Porträt einer Ehe

Maggie O’Farrell: Porträt einer Ehe

Atemberaubend - spannend - wow! Der Roman „Porträt einer Ehe“ hat mich erschüttert und gefesselt. Lucrezia hätte eine berühmte Malerin werden können - stattdessen wurde sie mit 15 Jahren an einen Mann verheiratet, der mehr als zwölf Jahre älter war als sie und der als Herzog nur eines wollte: männliche Nachkommen! Bei dem Mann handelt es sich um Alfonso II. - Herzog von Ferrara. Ja, der Roman basiert auf historischen Tatsachen. Die wurden allerdings teilweise - der Spannung wegen - leicht verändert.

Am Beginn tauchen wir ein ins Jahr 1561 und reisen gedanklich nach Fortezza bei Bondeno. Bondeno ist eine Gemeinde in Ferrara, liegt in der italienischen Region Emilia-Romagna. Eine Historische Notiz informiert uns:  Lucrezia hatte im Jahre 1560 Florenz verlassen um Ehefrau zu werden. Und kein Jahr sollte vergehen - da war sie tot. Hatte ihr Ehemann sie ermordet? War sie wirklich tot? In Fortezza steht eine einsame Jagdhütte - schaurig wie eine steinerne Festung. Ehe wir aber erfahren, was dort geschehen wird, entführt uns der Roman zurück in Lucrezias Kindheit. Sie wuchs auf in einem Palast in Florenz, war das fünfte Kind von Eleonora und Cosimo I. de’ Medici. Viele Kinder verleihen einer Herrscherfamilie Stabilität und Langlebigkeit - auf Lucrezia folgten weitere Kinder. Lucrezia aber ist wilder und eigensinniger als ihre Geschwister.

Autorin Maggie O’Farrell (*1972 in Nordirland) schreibt uns Leser:innen die damalige Welt wunderbar lebendig. Beim Lesen konnte ich Lucrezia hören, riechen, sehen. Ich wollte sie umarmen und trösten - dieses besondere Kind. Als Lucrezia sieben Jahre alt war, wurde sie zusammen mit ihren älteren Geschwistern unterrichtet. Sie wollte bald zeichnen lernen. Weil es hieß, sie sei dafür noch zu jung, schaute sie still zu und probierte das Zeichnen für sich allein.

Obwohl am Beginn schon alles klar zu sein scheint - Lucrezia soll sterben - wird die Geschichte rätselhaft und immer spannender. Das Lesen war eine große, große Freude!

Historischer Hintergrund: Lucrezia di Cosimo de’ Medici (*1545 in Florenz; †1561 in Ferrara) war das fünfte gemeinsame Kind von Großherzog Cosimo I.  und Eleonora von Toledo. Sie wurde im Juni 1558 mit dem Herzog von Mòdena und Ferrara Alfonso II. d’Este verheiratet, zog aber erst zwei Jahre später nach Ferrara. Die Ehe blieb kinderlos. Ihr jäher Tod im Alter von nur 16 Jahren nährte auch Gerüchte, sie sei von ihrem Ehemann vergiftet worden. - Über sie schrieb der berühmte Dichter Robert Browning das Gedicht „My Last Duchess“


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