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Schön wie die Acht

Nikola Huppertz: Schön wie die Acht

Da ist ein Junge, der liebt Mathe. Der kann Mathe, der versteht Mathe. Mathe ist sein Leben. Bei der Matheolymiade hat er es bis zum Landeswettbewerb geschafft. Der Junge, 12 Jahre alt - ein Einzelkind - könnte „Mathe“ heißen, doch sein Name lautet Malte.

Natürlich handelt das Buch „Schön wie die Acht“ von Nikola Huppertz (*1976 in Mönchengladbach) nicht einzig davon, wie sehr Malte Mathe liebt. Malte, der davon überzeugt ist, dass alles zu beweisen ist, erlebt, dass es im wirklichen Leben nicht immer diese schöne Klarheit gibt. Immer hat er geglaubt, entweder ist etwas wahr oder unwahr, im Leben wie in der Mathematik. Doch nun wohnt bei ihm daheim eine große Schwester („Halbschwester“) und alles dreht sich nur noch um diese Josefine. So jedenfalls kommt es Malte vor. Nicht, dass er das nicht verstehen würde. Josefines Mutter hat Krebs und ist in der Reha, da blieb nur der Papa. Aber Malte braucht Ruhe für sein Mathe-Training - da stört die laute Musik aus Josefines Kellerzimmer.

Als einziger aus der Schule darf Malte an dem Wettbewerb teilnehmen. Nur aus der IGS kommt ein Mädchen dazu. Sie soll sich mit ihm gemeinsam vorbereiten, weil es in der IGS keinen Matheclub gibt. Das Mädchen, Lale Erdem, erzählt ihm, wie überrascht sie gewesen war von ihrem Erfolg, denn Mathe mache sie nur so nebenbei. Malte fehlen die Worte. Bei ihm war Mathe die Hauptsache! Zahlen kommen zum Glück ohne Gerede aus. Zahlen brauchen nur sich selbst, denkt er und schweigt.

Aber er findet daheim keine Ruhe mehr zum Lernen. Josefine und seine Mutter streiten, Josefine macht Andeutungen, die er nicht kapiert („Mama, diese Bitch“). Und sein bester Freund Kolja, älter und ebenfalls im Matheclub, interessiert sich für Josefine. Und was ist mit Lale („gib zu, sie gefällt dir“)? Ein Gedankenkarussell beginnt sich in Maltes Kopf zu drehen.

Josefine schreibt Gedichte. Um sie zu lesen und zu verstehen, braucht es Mumm - behauptet sie. Hat Malte den Mumm, Fragen zu stellen? Im Grunde genommen will er nur sein normales Zuhause zurück. Und muss Stück für Stück erleben, dass das Leben - anders als die Mathematik - nicht immer logische Antworten bereit hält. Nach dem Lesen bleibt viel Stoff zum Nachdenken. Ein grandioses Buch für alle, die in Patchworkfamilien leben, doch für alle anderen ebenso. Es zeigt, dass es nie schaden kann, miteinander zu reden.

Altersempfehlung: ab 11 Jahren

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 (www.jugendliteratur.org)

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