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Der schönste Grund, Briefe zu schreiben

Ángeles Doñate: Der schönste Grund, Briefe zu schreiben

Denkt an einen kleinen spanischen Ort - in Porvenir soll die Postfiliale geschlossen werden. Postbotin Sara wird ein Job in der Stadt angeboten – fern von ihrer Heimat, fern von den Menschen, die ihr vertraut sind. Saras Nachbarin, die 80-jährige Rosa, denkt sich: Würden mehr Briefe geschrieben werden, würde das Postamt bleiben. Sie setzt ihre Idee um, startet mit einem Brief an ihre Freundin aus Schulzeiten: Luisa hatte in jungen Jahren - nach einem Streit - Porvenir verlassen; danach hatten sie sich nie wieder getroffen. Rosa weiß nicht einmal, ob Luisa noch lebt. Doch steht in Porvenir noch Luisas Elternhaus; niemand scheint darin zu wohnen, es wird aber gepflegt. Weil Rosa Luisas Adresse nicht kennt, adressiert sie ihren Brief an dieses leere Elternhaus. Sie weiß nicht, dass sich darin gerade erst Alma, Luisas Enkelin, einquartiert hat. Als diese diesen anonymen Brief erhält … „Sie schüttelte den noch geschlossenen Brief ein wenig, als könnte sie ihn so zum Sprechen bringen.“

In dem wohltuenden Roman „Der schönste Grund, Briefe zu schreiben“ (Orig: El invierno que tomamos cartas en el asunto - erschien 2016) liest also Alma: „Schreib einen Brief, egal, ob kurz oder lang, gut oder schlecht. Schick ihn an jemanden, der auch in diesem Dorf lebt. Selbst wenn du die Person, die den Brief erhalten wird, nicht kennst. Auf diese Art werden wir eine Kette aus Worten knüpfen, die so lang ist, dass sie bis in die Stadt reicht, und so fest, dass auch dort niemand sie zerreißen kann.“

Alma zögert, setzt dann aber tatsächlich die Briefkette fort. Nach und nach bekommen andere Menschen im Ort einen Brief; eine amerikanische Dichterin mit Schreibblockade; ein junger Mann, der seinen alten Vater pflegt; eine Hausfrau, die wunderbar kochen, aber kaum lesen und schreiben kann .… Alle Briefe sind anonym, erreichen ihre Empfänger:innen ohne Absender. Aus diesem Grund öffnen sich die Briefeschreiber:innen - und in dem Ort komme es zu neuer Gemeinsamkeit, zu Veränderungen.
Das Buch hat Autorin Ángeles Doñate (*um 1980 in Barcelona) bereichert mit vielen wunderbaren Zitaten - dies ist mein Liebstes: „Ich wünschte, die Erde wäre eine große Bibliothek, in der alle Menschen Seite an Seite so friedlich zusammenlebten wie die Bücher in den Regalen.“ (20. Kapitel).


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