Tim und der Spuk in der Piratenbucht
Eoin Colfer: Tim und der Spuk in der Piratenbucht
Marty erzählt Geschichten. Er ist 10 Jahre alt, er kann das richtig gut. Da liegen in den Sommerferien am Abend alle fünf Brüder im Wohnwagen, es ist dunkel und Marty beginnt langsam und mit Spannung von Captain Crows Zähnen zu erzählen. Captain Crows Zähne - so heißt ein Felsen am Meer, dort wo ihr Wohnwagen steht. Tim, ein Jahr jünger als Marty, lauscht. Marty kann genial gut erzählen - man könnte auch sagen: Marty kann wunderbar schwindeln; und Tim fällt immer wieder darauf ein. Dann lacht Marty und sagt: „Du glaubst aber auch alles!“.
Das Buch „Tim und der Spuk in der Piratenbucht“ (Original: The Legend of Captain Crow’s Teeth; 2006) hieß früher „Tim und das Geheimnis von Captain Crow“. Es ist so wunderbar schräg. Wer die Geschichte Kindern (gut) vorliest, hat mit Garantie aufmerksame Zuhörer:innen. Lies es langsam und deutlich vor, sprih wirklich jede Silbe aus; leg dazu an besonders spannenden Stellen gern eine Pause ein.
Wer gut Geschichten erzählen kann, hat Fantasie. Blöd nur, wenn Marty vor seinen eigenen Fantasiegebilden Angst bekommt. Dann ist ein kleiner vernünftiger Bruder wie Tim durchaus von Nutzen. Ich liebe dieses Buch von Eoin Colfer (*1965 in Wexford) mit den herrlichen schwarz-weiß Illustrationen von Tony Ross (zeigen den gleichen schrägen Humor wie der Autor)! Ich lege es unbedingt auch Erwachsenen ans Herz - die beim Lesen herzlich lachen und zugleich gerührt sein wollen.
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Zwei weitere Bände: Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy + Tim und der
schrecklichste Bruder der Welt
