freundlich & kompetent
anregende Buchauswahl
Ort zum Wohlfühlen
Superschöne Geschenke
Bücherversand kostenlos

Iran ohne Islam

Katajun Amirpur: Iran ohne Islam. Der Aufstand gegen den Gottesstaat

Alles wunderte sich, als im September 2022 die Nachrichten von lautstarken Protesten berichteten. Man sah Frauen, die kein Kopftuch trugen. Die Jungen, die in diesem Gottesstaat eine islamische Erziehung erhalten hatten - protestierten am lautesten: Eine Frau war im Gewahrsam der Sittenpolizei zu Tode gekommen.

Niemand kann eine Mauer um Iran bauen - hieß es 1994; es ging um das Verbot von Satellitenschüsseln. Bücher wurden verboten, Zeitschriftenredaktionen geschlossen - begründet mit den Einschränkungen durch den Krieg gegen Irak. Dann war der Krieg vorüber - nun wandten sich immer mehr ab vom Islam, vor allem junge Menschen. Mit der Wahl Khatamis zum Präsidenten des Landes begann ein liberalerer Wind zu wehen, es wurde beispielsweise die Buchzensur gelockert. Heute werden in Iran Bücher der Philosophin Hannah Arendt gelesen. Hintergründe finden sich in dem klugen und gut zu lesendem Sachbuch „Iran ohne Islam“; auch das Thema Menschenrechte wird darin von allen möglichen Seiten beleuchtet - sehr spannend. Obwohl nach dem Gesetz in Iran Ehefrauen ihrem Mann untergeordnet sind - studieren in dem Land deutlich mehr Frauen als Männer, sie werden Ärztin, Lehrerin oder Bürgermeisterin, sie fahren sogar Taxi und Autorennen. Im Jahr 2003 erhielt eine Iranerin den Friedensnobelpreis!

Schon viele Intellektuelle sind angetreten, um für Gerechtigkeit und Freiheit zu kämpfen - und mussten erkennen, dass sie für einen totalitären Staat eintreten. Wer sich für die Öffentlichkeit einsetzte, landete im Gefängnis. Dennoch gab und gibt es immer wieder Kampagnen. Ich bin der Autorin Katajun Amirpur (*1971 in Köln) immens dankbar für all das, was sie zusammengetragen hat. Sie ist Professorin für Islamwissenschaft, lebt in Deutschland, reist immer wieder auch nach Iran. Viel Traurigkeit hat sie in ihrem Buch versammelt - und zeigte mir zugleich eine wahnsinnige Stärke der Iraner:innen.

Was alles einer Revolution, die so viel Zuspruch erlebt, im Weg steht. Doch die Iraner:innen sind trotz aller Hindernisse ziemlich gut im Bilde, was in der Welt passiert - sie übergehen über VPN-Verbindungen die Filter der Regierung. Wir lesen auch davon, dass in Iran verschiedenste Volksgruppen leben - mit eigenen Sprachen neben der Landessprache Persisch. Allein 18 Millionen Menschen leben in dem Land mit Aseri als Muttersprache. In diesem Land ist der Bildungsstandard sehr hoch, die Menschen leben urban und sind gut informiert. Könnte in Iran die erste Demokratie des Nahen und Mittleren Ostens entstehen? Wer sich darüber eine eigene Meinung bilden will, findet viel Material in diesem Buch.

... zur Buchbestellung