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Vom Schweden, der den Zug nahm

Per J. Andersson: Vom Schweden, der den Zug nahm und um die Welt reiste

Ein kleines feines Büchlein liegt da vor mir, sein Titel lautet „ Vom Schweden, der den Zug nahm und um die Welt reiste“ - es erschien anno 2022. Das Buch passt in jede Tasche - als Begleiter für lange Reisen. Und wer nicht (mehr) reist, kann darin lesen und vom Reisen träumen, sich an das Rattern auf Schienen erinnern, an das Ankommen. Das Büchlein ist ein Auszug aus „Vom Schweden der den Zug nahm und die Welt mit anderen Augen sah“ (schwedisch: Ta tåget; 2019).

Die Großeltern des Autors Per J. Andersson (*1962 in Hallstahammar) besaßen als Eisenbahnbedienstete Freifahrten - hatten niemals ein Auto besessen. Wozu auch? Teenager, wenn sie beginnen, ohne die Eltern zu reisen, erkunden oft mit der Bahn die Welt. Heute fliegen sie - dabei ist das Fliegen an sich langweilig - und auch in allen Ländern gleich.

Der Autor macht sich im Vorwort Gedanken zum Klima. Wie ließen sich Menschen dazu verlocken mehr Bahn zu fahren? Sein Vorwort liest sich klug und wunderbar - und letztendlich befindet der Autor, dass er als Reiseschriftsteller die Menschen durch sein Schreiben verlocken will die Bahn zu nutzen - indem er von Restaurantwaggons, Nachtzügen, großartigen Ausblicken und spannenden Begegnungen schreibt. Oftmals beginnen des Autors Reisen am Stockholmer Hauptbahnhof - und da rollt er heran: der Polarexpress; jeden Abend an jedem Tag seit 1936 - mit dem Ziel „Narvik“, 1600 Kilometer weiter nördlich gelegen. Wer den Bilderbuch-Klassiker „Der Polarexpress“ (engl.: The Polar Express) von Chris Van Allburg kennt, weiß, dass dessen Polarexpress für seine Reise an den Nordpol nur wenige Stunden benötigt. Nun, der echte Polarexpress ist fast 19 Stunden unterwegs. Doch hat ein Reisender beim Reisen in Zügen viel Zeit, die Gedanken schweifen zu lassen - es kommt ihm dies und das in den Sinn. Beispielsweise die Eisenerzlieferungen im Zweiten Weltkrieg …

Doch sind in Zügen auch Stimmen aus aller Welt zu hören. Es gibt auch Speisewagen, da liegt auf jedem Tisch eine weiße gestärkte Leinentischdecke. Alle kennen den Orientexpress - aus Agatha Christies Krimi „Mord im Orientexpress“. Den Zug gibt es heute nicht mehr - doch ließe sich die Strecke mit sechs verschiedenen Zügen zurücklegen. Dabei könnte man lesend durch das ehemalige Jugoslawien rattern. Oder man reist mit dem Bernina-Express, der sich von Chur (Schweiz) nach Tirano (Italien) 2000 Meter hoch über die Alpen arbeitet. Weitere Reisen entführen nach Indien oder in die USA. Mit diesem feinen Büchlein vom Bahnreisen reiste ich in Gedanken durch die (ganze) Welt. Wer aber ausschließlich lesend reist - reist vielleicht am umweltfreundlichsten. Doch verführt das Buch dazu, einige der Reisen nachzuahmen …

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