Ich will schon lange nach Innsbruck reisen, nach dem Lesen von „Café Schindler“ mehr als je zuvor. In dem stattlichen Buch sucht Autorin Meriel Schindler nach den Spuren ihrer Familie. Sie selbst ist aufgewachsen in London. Ihr Vater Kurt Schindler (eine „verkrachte Existenz“) stammte aus Innsbruck und hatte sein Leben lang erzählt, sie seien verwandt mit Franz Kafka und Oskar Schindler, hätten eine enge Beziehung gehabt zu Hitlers jüdischem Arzt Dr. Bloch? Als 2017 der Vater in hohem Alter starb, fand Meriel einen Haufen Fotos und Papiere in seinem Cottage. Nun endlich begab sie sich auf die Suche nach Wahrheiten. Ihre Entdeckungsreise, von der sie in ihrem Buch erzählt, führte sie nach Österreich - besonders nach Innsbruck -, nach Italien und bis in die USA. Sie entdeckte dabei ihre altösterreichische Familie – eine Unternehmerdynastie. Zu dieser gehörte das renommierte Café Schindler in Innsbruck - die Familie hatte es 1922 im Zentrum, Maria-Theresien-Straße, eröffnet. Heute ist „Das Schindler“ ein Nachfolgelokal jener legendären Gaststätte, die dem Buch den Titel gab - und ist eines der angesagtesten Restaurants und Nachtclubs in Innsbruck - wenn auch die Gründerfamilie damit nichts mehr zu tun hat.