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Die Malerin, die in die Moderne aufbrach

Uwe M. Schneede: Paula Modersohn-Becker. Die Malerin, die in die Moderne aufbrach

Paula Becker kam 1896 zur Welt und starb 1907 mit 31 Jahren, kurz nach der Geburt ihrer Tochter. Ihr Werdegang als Künstlerin brauchte viele Umwege - denn als sie lebte, da war es für Frauen nicht vorgesehen, Künstlerin zu werden, zu sein. Paula also nahm Zeichenunterricht in London, besuchte eine private Kunstschule in Berlin und in vielen Museen und Galerien studierte sie intensiv Gemälde, die sie faszinierten, zeichnete das eine oder andere sogar nach. Paula probierte dies, probierte das - sie wollte ein Gefühl für den Bildaufbau und die Ausdruckskraft der Farben bekommen. Das Buch „ Paula Modersohn-Becker. Die Malerin, die in die Moderne aufbrach“ lädt uns ein, Paulas Werdegang als Künstlerin zu begleiten und ihre Zeichnungen und Gemälde intensiv zu betrachten. Der Autor - Uwe M. Schneede (*1939), ehemals Direktor der Hamburger Kunsthalle - präsentiert uns ein Sachbuch über Paula Modersohn-Beckers Kunst, und keine Biografie. Es finden sich deshalb in dem Buch wunderbar viele Abbildungen von ihren Gemälden und Zeichnungen. Als besonders grandios empfand ich die ganzseitigen Detailbilder. Diese schaute ich mir besonders intensiv an, suchte danach das komplette Gemälde und schaute noch einmal zurück und verglich.

Doch orientiert sich der Autor durchaus an Paulas Leben, er macht auch durch Zitate aus Briefen und Tagebuch seinen Text herrlich anschaulich. Paula lebte lange in Worpswede, inmitten anderer Künstler - darüber meinte sie im November 1901: „Mein Arbeiten geht ganz in der Stille vor sich.“ Keiner der anderen Künstler - Ausnahme Otto Modersohn - fragte sie nach ihrer Arbeit. In dieser Stille experimentierte Paula sehr systematisch an der Bildfindung. Aber die Stille gab ihr nicht die Anregung, nach der sie suchte. So brach sie in der Silvesternacht 1899 (!) nach Paris auf - reiste in die damalige Weltstadt der Kunst. Allein! Das zeigt Paulas innere Stärke. Wir Leserinnen profitieren davon. Wir lesen davon, was damals in der Kunstwelt so los war und dass künstlerische Frauen in Paris mehr lernen durften als in Deutschland. Paula konzentrierte sich schnell beim Malen aufs Hauptsächliche, wollte vereinfachen. Wer dieses Buch liest, trainiert auf jeden Fall das genaue Hinschauen. Es muss nicht von vorn nach hinten studiert werden; lass lieber ein Kapitel auf dich wirken. Und stell dir dabei die Frage, welcher der Autor am Schluss stellt: Malte sie als Frau anders?

Dieses Buch würde ich allen schenken, die an mutigen Frauen und Kunst interessiert sind.


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